Wie schon ein altes Sprichwort sagt:
Willst du gut und preiswert speisen, musst du schnell zu Reiher's reisen.
Aber im Ernst:
Reiher und Brunn sind zwei Namen, die mehr als ein Jahrhundert zusammengehörten. Denn unser Familienbetrieb stand vier Generationen lang für Qualitätsessen und Gastlichkeit.
Der Gasthof um 1913, Bes. Paul Reiher.
Das heutige Gesellschaftszimmer und der Saalanbau fehlen noch.
Der heutige Gasthof soll um 1500 als Oberförsterei entstanden sein. Zur Gründung des Gasthofes kam es, da Brunn im 18. und 19. Jahrhundert im Schnittpunkt mehrerer wichtiger Straßen lag. So führte der Fernverkehr von Leipzig nach Nürnberg über Brunn. Auch eine Verbindung zur Schneeberger Poststraße und nach Ronneburg war vorhanden.
Der Gasthof um 1935, Bes. Herbert Reiher.
Unten der Saal und die Gaststube.
Deshalb übernahmen im Jahre 1882 die Eheleute Franz-Eduard und Pauline Mittenzwei das Gebäude und richteten erstmals eine Gastwirtschaft ein. 1895 heiratete dann Paul Reiher die Tochter Anna Hedwig Mittenzwei und übernahm ab 1902 die Gast- und Landwirtschaft. Damit wurde die "Reiher-Dynastie" begründet.
Neben der Genehmigung zum Ausschank von Bier, Wein, Branntwein und alkoholfreihen Getränken erhielt der Gasthof schon früh eine Genehmigung zur Abhaltung öffentlicher Tanzvergnügen und zum Beherbergen. Weiterhin waren neben der Gastwirtschaft früher stets weitere Gewerbe angemeldet, wie z.B. eine Fleischerei oder ein Viehhandel.
Seit der Eröffnung der Gastwirtschaft wurde der Gasthof im Laufe der Zeit mehrmals um- und ausgebaut. So wurde bereits 1886 ein Tanzsaal angebaut.
1926 wurden dann das heutige Gesellschaftszimmer und eine neue Küche gebaut. Besonders in den 1990er-Jahren wurde der Gasthof umfassend modernisiert – 1994 der Saal, 1995 das Gesellschaftszimmer.
2025 haben wir uns entschlossen, den Gasthof nach vielen erfüllten und ereignisreichen Jahrzehnten zu schließen.
Brunn hat etwa 300 Einwohner und ist seit 1994 ein Ortsteil der Großen Kreisstadt Reichenbach, der zweitgrößten Stadt im Vogtlandkreis.
Brunn liegt auf einer Höhe von 410 bis 440 m ü. NN. Die Karlshöhe bei Brunn ist mit 469,7 m die höchste Erhebung Reichenbachs.
Brunn ist umgeben von Wiesen und Feldern und liegt direkt am Fernwanderweg Saaletalsperren-Ostsee. Der Panoramaweg Karlshöhe bietet eine herrliche Aussicht auf Reichenbach und Umgebung.
Ein besonderes Ereignis für Brunn war die Landung des Luftschiffes "LZ 127 Graf Zeppelin" am 28. September 1930. Etwa 110.000 bis 160.000 Menschen und 15.000 Fahrzeuge sollen damals in und um Brunn gewesen sein.
Weitere Informationen zur Geschichte des Ortes Brunn finden Sie in dieser Ortschronik.
Die nähere Umgebung von Brunn bietet vielerlei Ausflugsmöglichkeiten, z.B. den Wasserturm von Reichenbach, das Wahrzeichen der Stadt oder das Neuberin-Museum in Reichenbach, welches dem Leben und Werk von F.C. Neuber gewidmet ist. Auch die Burg Mylau, die Göltzschtalbrücke bei Netzschkau - die größte Ziegelsteinbrücke der Welt - und der Kuhberg bei Netzschkau - mit 511 m die höchste Erhebung im nördlichen Vogtland - sind sehenswert.
Aber auch die Städte Zwickau und Plauen mit ihren sehr schönen historischen Stadtkernen laden zu einem Besuch ein.
Quellen:
Stadtarchiv Reichenbach
Hallbauer, C. (1961): Brunn. In: Kulturspiegel für den Kreis Reichenbach, August 1961.
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